Krumau, Tschechien12/14–02/15

Stefan Osterider

Mein Hauptinteresse galt der Nutzung des Ateliers – ein mächtiger turmartiger Raum. Die konzentrierte und intensive Beschäftigung mit meiner Arbeit ohne Ablenkung und auch mit der finanziellen Absicherung sind sicher die herausragenden Eckpunkte des Aufenthaltes. Arbeiten, kleiner Stadtspaziergang, etwas Neues entdecken – wieder weiterarbeiten; höchst konzentriert und sehr intensiv über die 3 Monate des AIR; das tolle Atelier nutzen und arbeiten und sich seine Nischen in dem kleinen Ort suchen!!

1. Dos & Don’ts an diesem Ort:
  nicht im Sommer zur touristischen Hochsaison hinfahren…
2. Wo man super Arbeitsmaterial kaufen kann:
  Wenn’s geht, alles selber mitbringen – es gibt nicht viel an Material vor Ort zu kaufen; der Baumarkt am Stadtrand ist nicht wirklich hilfreich, und der nächste größere Ort ist České Budějovice (Budweis), das dortige Koh-i-Noor-Geschäft ist aber auch überschaubar in seinem Angebot.
3. Zum Thema Kunst an meinem Residency-Ort:
  Institutionelles aktuelles Geschehen im Ort außer dem Schiele-Center ist bis auf das wöchentliche Treffen der Ukradená Galerie, die v. a. von Leuten aus Tschechien bespielt wird, nicht wirklich vorhanden; aber Austausch mit Künstler:innen aus den anderen AIR (Tschechien, Oberösterreich …).
Das Fotoatelier Seidel und Architektur aus verschiedenen Zeitepochen; z. B. das barocke Schlosstheater sind schon sehr sehenswert; was mich besonders fasziniert hat, ist das „Ufo“ im Schlossgarten – eine drehbare Zuschauertribüne aus den 1960er-Jahren, die für Theateraufführungen im Sommer genutzt wird und aus jedem James-Bond-Film stammen könnte. Angeblich gibt’s deshalb die Drohung der Aberkennung des Unesco-Kulturerbes …
4. Rund um das Auslandsatelier – hier kaufe ich ein, hier trinke ich Kaffee und hier gibt’s den besten Mittagsteller in Laufdistanz:
  Es gibt einige kleine Cafés, und vor allem das Café Fontana am Hauptplatz – ein Ort, wo man noch den postkommunistischen „Charme“ spüren kann und es grandiose Brötchen und Torten gibt; Einrichtung klassische 80er!!; v. a. Tschechen:innen gehen hier ein und aus – keine Touristen, was mitten im Ort eine Seltenheit darstellt.
5. Den Tag lasse ich häufig hier ausklingen (Dinner, Drinks und bester Sound):
  Schwimmbad hinter dem Burggarten ist empfehlenswert;
Depot und einige kleine Lokale in der Altstadt zum Essen gehen …
Gorilla, wenn’s ein bisschen lauter sein darf
6. Was ich eigentlich gerne schon am Beginn meiner Residency über das Atelier gewusst hätte:
  Unbedingt auch die Umgebung anschauen und auf Entdeckungsreise gehen oder fahren; zwischen alten Fabriken, Siedlungen und Resten der kommunistischen Regierungszeit gibt es viel Neues und v. a. skurril Charmantes zu finden.


Website Resident:              stefan-osterider.net