New York City, USA08/21–10/21

Larissa Kopp & Florian Aschka

Vorwegschicken muss man, dass unsere Reise trotz relativ hoher Impfungsraten in den USA immer noch unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie stand, was sich sowohl in einem äußerst komplizierten Visum-Verfahren, wie auch in einem etwas eingeschränkten öffentlichen Leben geäußert hat. Dennoch waren wir sehr froh, dass wir die Reise trotz aller Hindernisse letztendlich antreten konnten! New York vor der Pandemie zu erleben, war sicher ein wenig anders, als das, was wir erfahren konnten, da vor allem ein großer Teil des Nachtlebens, Clubkultur etc. nur eingeschränkt stattfand und auch nicht so viele Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Glücklicherweise hatten die Museen und Galerien alle wieder geöffnet, wir konnten sogar die Armory-Show besuchen und dadurch die überwältigende Vielfalt der qualitativ extrem hochwertigen zeitgenössischen Kunst in New York bestaunen. Es war für uns eine sehr bereichernde Erfahrung, im Atelier mit so vielen interessanten Künstler:innen aus aller Welt zusammenzutreffen und sich mit ihnen auszutauschen. In dieser teuren Stadt so sorglos für drei Monate leben und arbeiten zu können, eine Wohnung mit unglaublicher Aussicht in Chelsea und ein Atelier in Brooklyn zu haben, ist wirklich absoluter Luxus, und wir haben dies sehr genossen. Nicht erst durch die Corona-Pandemie haben sich die sozialen Unterschiede in den USA extrem verschärft, dies wird sofort deutlich, wenn man durch die Straßen auch von teueren und exklusiven Vierteln spaziert. Auch für junge Künstler:innen ist es ungleich schwerer, ein Auskommen zu finden, bis hin zu ganz einfachen Dingen wie Krankenversicherung. Auch die Infrastruktur ist sehr veraltet und wir wissen nun durch unseren Aufenthalt Wien und seine perfekte Organisation noch mehr zu schätzen!

1. Mein Aufenthalt im Atelier in einem Wort:
  Air Condition.
2. Dos & Don’ts an diesem Ort:
  don’t: Talk too much about capitalism, black humor, not giving tips, being naked on the beach
do: freundlich sein, Komplimente machen, smalltalk
3. Das fehlt mir/das vermisse ich, seit ich nicht mehr dort bin:
  Die Aussicht aus der Wohnung und der Balkon! Außerdem: Autofahrer, die sich rücksichtsvoll gegenüber Fahrradfahrer:innen verhalten.
4. Wo man super Arbeitsmaterial kaufen kann:
  Stoffe: Fabric Barn in East Williamsburg, Spandex House, Fashion District, Crest Hardware & Urban Garden Center
Metro: Lorimer Street (Baumarkt-Materialien und Farben).
5. Das sollte man unbedingt von zu Hause mitbringen:
  Einen Adapter für die Steckdose, eine hohe Toleranzschwelle in Bezug auf Neoliberalismus und Kapitalismus.
6. Zum Thema Kunst an meinem Residency-Ort:
  New York ist natürlich immer noch ein Epizentrum der zeitgenössischen Kunst und es gibt tolle Museen/ Architektur, Ausstellungen und Kunstmessen, wenn es auch kaum Möglichkeiten für die junge, experimentelle Szene gibt, da die Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten so exorbitant hoch sind.
7. Rund um das Auslandsatelier – hier kaufe ich ein, hier trinke ich Kaffee und hier gibt’s den besten Mittagsteller in Laufdistanz:
  In der Nähe des Ateliers gibt es sehr guten Kaffee bei „Rosewolf“, Brujos Burritos hat ein leckeres Lunch - Angebot.
8. Den Tag lasse ich häufig hier ausklingen (Dinner, Drinks und bester Sound):
  Dinner: Ein Ausflug zum sehr interessanten Kunstraum/Residency/Forschungszentrum Pioneer Works in Red Hook verbunden mit einem Besuch bei Mark’s Red Hook Pizza! Außderdem: Soup Dumplings bei Joe’s Shanghai in Chinatown; Zum Ausklingen: Queer Bar „Nowhere Bar“ oder „The Monster“ mit Pianomusik und Musical Karaoke.
9. Was ich gerne schon am Beginn meiner Residency über das Atelier gewusst hätte:
  Schwierig zu sagen … Ich denke, wir waren kleidungstechnisch nicht gut für das extrem heiße und schwüle Wetter gerüstet … Die wichtigsten Dinge über das Atelier erfährt man ohnehin im Vorhinein!


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