New York, USA07/23–09/23

Belinda Kazeem-Kamiński

Mein Sommer in New York, den ich im Rahmen des Auslandsateliers in der Stadt verbringen konnte war großartig und ich möchte die Zeit in der Stadt nicht missen. Nicht nur konnte ich die Infrastruktur vor Ort nutzen (Bibliotheken und Recherchezentren, die sich explizit Schwarzer Kulturgeschichte widmen), sondern auch mit vielen Künstler:innen vernetzen, von denen ich bisher nur die Arbeiten kannte. Die große Menge an Museen und Galerien hat mir die Möglichkeit geboten, viele Arbeiten in real life zu sehen, was natürlich super war.

Da ich im Jahr 2001 schon einmal privat rund vier Monate in New York war, habe ich die ersten beiden Wochen auch damit verbracht mir bekannte Orte aufzusuchen, um zu sehen, was sich in der Stadt verändert hat. Antwort: Natürlich vieles!

Die Gelegenheit diesmal bei ISCP einen Studioplatz zu haben und in Greenwich Village zu wohnen, hat mir die Gelegenheit geboten, Brooklyn besser kennenzulernen und ich habe viele Nachmittage damit verbracht durch die Gegend zu streifen und zu fotografieren. Besonders genossen habe ich die Vernetzung mit den anderen Künstler:innen bei ISCP, die gemeinsamen Ausstellungsbesuche (u.a. waren wir auch im Mass MoCA) und die Studio Visits.

Unter anderem habe ich so auch Emanuel Admassu, Professor an der Columbia University, persönlich kennengelernt. Er hatte mich im Mai 2023 zu einem Onlinevortrag eingeladen und unserem Treffen im Sommer folgte dann eine Einladung zu einem Gathering bei CARA (Center for Artistic Research and Alliances), welches gleichzeitig eine Buchpräsentation war. Die Buchpräsentation von Where is Africa (2024), herausgegeben von Emanuel Admassu and Dr. Anita N. Bateman, fand von 8.-11.2.2024 statt und es war schön, dass ich so schnell wieder in die Stadt kommen konnte, vor allem da bei der Veranstaltung viele Theoretiker:innen und Künstler:innen aus der afrikanischen Diaspora und dem afrikanischen Kontinent anwesend waren. Gemeinsam mit Helina Metaferia, Auttrianna Ward und Rebecca Corey war ich Teil des Panels How do you channel [her]stories to center erased narratives? und zeigte meinen Film Fleshbacks (2021) und präsentierte Arbeiten, die rund um die Zurschaustellung im Wiener Prater 1896/97 entstanden und erstmals in der Kunsthalle Wien ausgestellt worden sind.

Die drei Tage waren sehr intensiv, aber auch sehr bereichernd. Neben Workshops, Panel Discussions, Performances und Präsentationen, gab es ausreichend Zeit für Gespräche und Austausch. Auch habe ich es mir nicht entgehen lassen, mir einige Ausstellungen anzusehen und Künstler:innen und Kurator:innen wiederzutreffen, die ich im Sommer in New York kennengelernt habe. Mit einigen ist eine weitere Zusammenarbeit geplant. New York ist tatsächlich eine meiner Lieblingsstädte und ich freue mich immer wieder sehr hier zu sein!

1. Mein Aufenthalt im Atelier in einem Wort:
  Fantastisch!!!
2. Dos & Don’ts an diesem Ort:
  So viele Ausstellungen, wie möglich ansehen. Viel Zeit am Hudson River verbringen. Ausschau halten nach Konzerten in Parks, hier kannst du super Musiker:innen oft auch gratis sehen. Don‘ts fallen mir keine ein.
3. Das fehlt mir/das vermisse ich, seit ich nicht mehr dort bin:
  Die Akzeptanz von Verschiedenheit, die ich im Alltag erlebt habe. Das unfassbar, vielfältige und oftmals auch überfordernde Kunst- und Kulturangebot. Der Hudson River Park. Und die besten Bagel bei Blackstone Coffee Roaster.
4. Super Arbeitsmaterial gibt’s hier zu kaufen:
  Ich bin oft zu dem Laden in der Nähe von ISCP, bei der Subway Station Graham Avenue, Artist & Craftsman Supply Williamsburg.
5. Das sollte man unbedingt von zu Hause mitbringen:
  Ich habe wirklich nichts vermisst.
6. Zum Thema Kunst an meinem Residency-Ort und wo ich die besten Ausstellungen besucht habe:
  Zahlreiche Galerien in Tribeca und Brooklyn. MoMa (Museum of Modern Art), Brooklyn Museum, kleine Gallery Spaces in Brooklyn.
7. Rund um das Auslandsatelier – hier kaufe ich ein, hier trinke ich Kaffee und hier gibt’s das beste Mittagsmenü um die Ecke:
  Ehrlich gesagt habe ich mir die meisten Dinge in Greenwich Village gekauft, selbst gekocht etc. Einfach, weil es draußen oft teuer ist. ABER: es gibt tolle chinesische kleine Restaurants in der Nähe von ISCP mit leckeren und günstigen Nudelgerichten.
8. Den Tag lasse ich bei einem Dinner, Drinks, gutem Sound oder zum Networken häufig hier ausklingen:
  Am liebsten war im am Hudson River, laufen oder einfach nur am Pier spazieren. Ich war gerne in Harlem und Brooklyn unterwegs und bei Ausstellungseröffnungen in Chelsea.
9. Was ich eigentlich gerne schon am Beginn meiner Residency über das Atelier gewusst hätte:
  Ich fühlte mich sehr gut informiert. Evelyn Plaschg war vor mir in der Wohnung und hat mir sehr viele Infos gegeben.


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